0,00€
- Magazin
- Abo
- Service
- Videos
- Drechsel-Blog
- Lesershop
- DrechslerMagazin
- Abonnement
Abonnieren Sie das DrechslerMagazin
- Einzelausgabe
- Geschenkabo
- Abonnement
- Bücher
- Drechsel-DVDs
- Weiteres
- DrechslerMagazin
- Konto
Drechseldorf Aiguines – Jubiläum der École Escoulen
Aiguines – ein Dorf idyllisch im Herzen der französischen Provence gelegen, ist allein aufgrund der malerischen Landschaft eine Reise wert. Doch insbesondere Drechsler sollten diese Örtlichkeit bei der Planung des nächsten Frankreichurlaubs unbedingt berücksichtigen. Das Dorf selbst ist bereits seit dem 16. Jahrhundert für seine Drechselkunst bekannt und die Region ist stark von diesem Handwerk geprägt. Nirgendwo in der Umgebung gibt es so viele Drechslereien wie in Aiguines.
Die eindrücklichen Waldgebiete in den schwindelerregenden Schluchten des Verdon ermöglichten über drei Jahrhunderte lang die Nutzung der verschiedenen Baumarten wie Buchen, Eschen, Erlen und Ahorn, die zum Drechseln zahlreicher Gebrauchsgegenstände verwendet wurden. Die Bevölkerung hatte in der Drechslerei neben der Landwirtschaft, der Pferdezucht und der Weidewirtschaft eine zusätzliche Beschäftigung gefunden. Erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Drechslerei zu einem industriellen Absatzmarkt. Die hergestellten Gegenstände wurden von den Drechslern auf den Märkten in der Umgebung verkauft und später von den Drechslereien in Aiguines nach ganz Frankreich exportiert. Insbesondere ist der Ort für die Herstellung der traditionellen Boules Cloutées bekannt. Die beliebten Spielkugeln wurden dort bis 1933 vordergründig aus Maserknollen des Buchsbaums gedrechselt und anschließend mit Nägeln (zwischen 500 und 1000 pro Kugel) mit rundem, flachem Kopf aus Stahl, Messing oder Kupfer beschlagen.
Die Gemeinde Aiguines ist sich der Vorteile ihres Kulturerbes und des wirtschaftlichen und kulturellen Potenzials bewusst und hat daher eine Schule für Holzdrechslerei ins Leben gerufen. Und obwohl die Arbeiten über ihren Gebrauchsaspekt hinausgewachsen sind und somit der künstlerische Ansatz in den Vordergrund rückt, stand bei der Gründung der Schule der Erhalt des althergebrachten Know-hows im Fokus. Im Jahr 2012 wurde die Drechselschule von Jean-François Escoulen und seiner Frau Monique Escoulen im Auftrag der Gemeinde eröffnet. Die Institution hat es sich zum Ziel gesetzt, die Drechselkunst in professionellen Schulungen an Amateure und Profis weiterzugeben. Jedes Jahr wird ein Ausbildungsprogramm ausgearbeitet, das es jedem ermöglicht, das Drechseln in der Freizeit oder zu beruflichen Zwecken zu erlernen oder zu perfektionieren.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 62 des DrechslerMagazins.
