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Hakendrechseln
Anleitung von Franz Keilhofer
Das Hakendrechseln ist wohl eine der ältesten Drechseltechniken und leider auch eine der gefürchtetsten. Aber wieso eigentlich? Um es gleich mal vorwegzunehmen: Wenn man ein paar Regeln beachtet, gehören „moderne“ Haken zu den leichter zu führenden Drechselwerkzeugen und haben ihren schlechten Ruf völlig zu Unrecht. Ihr Einsatzgebiet ist sehr vielfältig und die erreichte Oberfläche (scharfes Werkzeug vorausgesetzt) überragend.
Anleitung
Im Wesentlichen werden heutzutage der gerade und der gekröpfte Ausdrehhaken eingesetzt. Der gerade Ausdrehhaken wird vor allem für das Ausdrehen zylindrischer Hirnholzgefäße wie Dosen oder Vasen verwendet, der Boden und die Seitenwände lassen sich mit ihm sauber und scharfkantig ausdrehen. Auch Hinterschneidungen gelingen mit etwas Übung problemlos. Der gekröpfte Haken wird fast ausschließlich zum Ausdrehen von im Querschnitt runder bzw. v-förmiger Hirnholzgefäße verwendet.
Im Folgenden will ich mich auf den geraden Haken beschränken (Bild 1). Das Schärfen des Hakens geschieht am einfachsten, in dem man das Werkzeugheft an seinem Körper fixiert bzw. unter die Achseln oder zwischen die Beine klemmt und dann die Außenseite mithilfe einer feinen Diamantfeile schärft (Bild 2 und 3). Tut man dies regelmäßig, so dauert der Schärfvorgang nur wenige Sekunden. Alternativ kann man auch mit einem konischen Korundschleifer die Schneide auf der Innenseite schärfen. Gerade, um sehr verschlissene Schneiden wieder scharf zu bekommen, ist diese Methode sehr effektiv. Wie mit jedem Drechselwerkzeug, sollte man aber nie mit stumpfer Schneide arbeiten, da dies das Verletzungsrisiko wesentlich erhöht. Hakenwerkzeuge werden grundsätzlich hängend eingesetzt (Bild 4). Dazu sollte die Handauflage (je nach Abstand zum Werkstück) genau auf Achshöhe oder auch etwas über der Mitte positioniert werden. Die Handauflage sollte mit etwas Abstand zum Arbeitsbereich des Hakens positioniert werden. Hier wird etwas Platz für die Bewegungsabläufe benötigt. Das Werkzeugheft wird so gehalten, dass das Werkzeug eine Verlängerung des gebeugten Armes darstellt (Bild 5). Es kann bei besonders kraftintensiven Arbeiten auch unter den Arm geklemmt werden. Je nach Arbeitsrichtung wird der Haken durch Öffnen oder Schließen der Hand zu sich hergezogen (Bild 6) oder von sich weggeschoben (Bild 7). Der Daumen liegt an der Haltestange an und stabilisiert das Werkzeug. Grundsätzlich wird wenig Kraft auf das Werkstück ausgeübt, somit kann auch bei sehr tiefen Werkstücken ohne Lünette gearbeitet werden. Beim Ausdrehen von Hirnholzgefäßen kann in beide Richtungen gearbeitet werden. In der Regel arbeitet man von innen nach außen.
Sie möchten weiterlesen? Die vollständige Anleitung finden Sie in der Ausgabe 30 des DrechslerMagazins.