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Varianten des Werkzeugschärfens – Grundlagen des Drechselns Teil 5
In der Ausgabe 41 des DrechslerMagazins hatten wir Ihnen eine Grundausstattung an Drechselwerkzeugen für Einsteiger zusammengestellt und nun möchten wir uns mit dem sehr wichtigen Thema Schärfen befassen. Vorab muss erwähnt sein, dass das Schärfen von Werkzeugen für viele Enthusiasten so etwas wie eine Glaubensfrage darstellt. Was für den einen das schlichte Mittel zum Zweck ist, kann für den anderen eine Philosophie sein. Ebenso gespalten sind die Gemüter, wenn es um die Frage des Schleifmediums oder die Wahl der Schleifmethode geht: nass oder trocken? Lassen Sie sich nicht zu sehr von der Fülle der Möglichkeiten und der Angebotsvielfalt verunsichern, sondern machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Es gibt kein wirkliches Richtig oder Falsch, sondern vielmehr nur die Frage: Was liegt wem am besten? Und tatsächlich zählt auch hier nur das Endergebnis. Ein treffendes Sprichwort wäre daher eher „Viele Wege führen nach Rom“ und nicht in erster Linie „Der Weg ist das Ziel“.
Das Scharfhalten der Werkzeuge ist, neben dem eigentlichen Drechseln, die wichtigste Tätigkeit und hängt unmittelbar mit dem guten Gelingen einer Drechselarbeit zusammen. Viele Amateure vernachlässigen die Schneiden ihrer Werkzeuge und haben daher, selbst bei idealer Werkzeugführung, keine Möglichkeit einen sauberen Span zu schneiden. Zwangsläufig wird das Werkzeug in eine schabende Position gebracht, um dann fälschlicherweise einfacher arbeiten zu können. Faserausrisse und Unebenheiten sind die Folge und es muss anschließend sehr viel Zeit und Mühe in die Schleifarbeit investiert werden. Teilweise sind diese „Drehspuren“ jedoch nicht ohne gravierende Formveränderungen wegzubekommen und das Werkstück bleibt trotz größtem Aufwand unfertig und rau. Wer sich mit dem Schärfen seiner Werkzeuge ausgiebig beschäftigt, kann hingegen sehr sauber geschnittene Flächen und Profile drechseln und reduziert dadurch die Nacharbeit mit Schleifmedien auf ein Minimum. Einsteiger sind daher gut beraten, neben den Techniken des Drechselns in gleicher Weise auch das Werkzeugschärfen zu lernen und sich dieses durch Übung zu verinnerlichen. Im Drechslerhandwerk spricht man davon, dass ein Lehrling mindestens einen kompletten Werkzeugsatz bis auf das Heft herunterschleifen sollte, um das freihändige Schärfen der verschiedenen Schneiden an der Schleifscheibe annähernd zu beherrschen. Dieser Richtwert kann natürlich auch sehr gut auf Amateurdrechsler übertragen werden.
Da das Schärfen von Hand an einem schnell laufenden Schleifbock so viel Routine benötigt und die meisten ungeübten Amateure große Schwierigkeiten damit haben, werden heute auch in diesem Bereich eine große Anzahl von Schärfhilfen und Vorrichtungen angeboten. In der Regel wird hier das Werkzeug in eine Halterung eingespannt und entsprechend der Schneidengeometrie an einem Schleifmedium entlanggeführt. Vorausgesetzt alle Parameter für das zu schärfende Werkzeug wurden vom Anwender vorab richtig eingestellt, ist die Wiederholgenauigkeit sehr hoch und damit die Schneidengeometrie immer gleichbleibend. Vielen Drechslern bietet dies eine enorme Erleichterung beim Schärfen der Drechseleisen. Die eventuellen Schwierigkeiten reduzieren sich hierbei auf die praktische Umsetzung der mitgelieferten Anleitung und die begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten einer vorgegebenen Werkzeugführung. Zu exotische Anschliffformen würden Einsteiger aber ohnehin eher überfordern und daher sollte man sich zu Beginn eher auf die Arbeit mit Standard-Anschliffformen konzentrieren, die diese Vorrichtungen auch alle leisten.
Schärfhilfen werden für die Montage an vorhandenen Schleifscheiben oder auch als komplette Schärfstationen angeboten. Eines der bekanntesten Geräte sind sicherlich die Nassschleifsysteme des schwedischen Herstellers Tormek, auf die wir später noch exemplarisch für diese Art der Schärfvarianten eingehen werden. Falls man sich für eines der Nassschleifsysteme oder eine der alternativen Vorrichtungen entscheiden möchte, sollte ein Schleifbock dennoch in keiner Drechselwerkstatt fehlen. Fabrikneue Werkzeuge werden heute zwar seltener, aber dennoch vereinzelt mit einer eher grob zugeschliffenen Schneidenfase ausgeliefert, die vor dem ersten Einsatz in Form gebracht werden muss. Immer wieder kommt es auch vor, dass in das Holz eingewachsene Steine oder Metallteile die Schneide ruinieren. Auch dann muss viel Material des Stahls abgetragen werden, was mit einem Schleifbock in kurzer Zeit erledigt werden kann. Mit zunehmender Erfahrung kann in bestimmten Situationen vielleicht auch einmal eine Schneide kurzfristig umgeschliffen werden, um damit eine spezielle Aufgabe erledigen zu können. Vielleicht packt Sie aber auch einfach der Ehrgeiz und Sie möchten trotz aller im Handel angebotener Vorrichtungen das Schärfen der Drechseleisen frei Hand erledigen. Einen Schleifbock zu besitzen ist also beinahe unverzichtbar und daher werden wir an dieser Stelle etwas genauer darauf eingehen.
Sie möchten weiterlesen? In der Ausgabe 42 des DrechslerMagazins finden Sie den vollständigen Artikel.
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