Holzarten für Drechsel-Einsteiger
Kenntnisse über die grundlegenden Holzeigenschaften sind für Einsteiger im Bereich des Drechselns elementar wichtig. Jedes Holz hat seine Eigen- und Besonderheiten und diese entscheiden darüber, mit welcher Drechseltechnik und mit welchen Werkzeugen man die Rohlinge auf der Drehbank bearbeitet. Drechseleinsteiger sollten daher unbedingt die nachfolgenden Informationen verinnerlichen. Wir erklären Ihnen, welche Holzarten für Drechsel-Einsteiger am besten geeignet sind.
Welches Holz ist für Drechsel-Einsteiger geeignet?
Weichhölzer verzeihen keine Fehler
Wer mit dem Drechseln beginnt, wird sich auch die Frage stellen, welche Holzart sich besonders gut verarbeiten lässt. Es kursiert oft die Meinung, dass sich eher weiche Hölzer für die Bearbeitung auf der Drechselbank eignen. Vermutlich geht man davon aus, dass sich die von Hand geführten Werkzeuge im weichen Holz einfacher führen lassen oder leichter Span abnehmen. Ganz allgemein kann man jedoch sagen, das sich das Drechseln von Weichholz, wie es z. B. die meisten Nadelholzarten sind, eher schwierig gestaltet. Da jedoch Nadelhölzer relativ günstig sind und auch beinahe überall angeboten werden, verwendet man diese oft für die ersten Drechselversuche. Der Einsteiger muss sich allerdings die Routine im Umgang mit den Drechselwerkzeugen noch erarbeiten und die Schnittposition ist dabei nicht immer perfekt. Der Span wird dann nicht durchgehend sauber geschnitten und in der Oberfläche entstehen unschöne und tiefe Faserausrisse. Für ein perfektes Schnittbild und eine hohe Oberflächenqualität in Weichholz sind sehr scharfe Schneiden und das optimale Anlegen des Werkzeugs am Holz wichtige Voraussetzungen. Weichhölzern wie Tanne, Fichte, Douglasie und auch Linde, Weide oder Erle zeigen gerade bei Einsteigern oft deutliche Bearbeitungsspuren. Einige Lehrmeister setzen gerade deshalb auf diese Hölzer, da sich jede Fehlstellung des Werkzeuges sofort in der Oberfläche abzeichnet. Nur durch viel Übung erreicht man in Weichholz sauber geschnittene Flächen.
Harthölzer versprechen schnelle Erfolgserlebnisse
Für ein schnelles Erfolgserlebnis kann man jedoch auf wesentlich dichtere Hölzer für die ersten Drechselversuche ausweichen. Für den Einstieg an der Drechselbank eignen sich besonders feinfaserige, homogene Hölzer wie z. B. Ahornarten und die meisten Obstbaumhölzer. Diese zählen aufgrund ihrer Rohdichte zu den Harthölzern.
Natürlich sollte auch hier auf eine ideale Schnittposition der Drechselwerkzeuge geachtet werden, allerdings verzeihen Harthölzer kleinere Fehler und so wird der Anfänger mit einer augenscheinlich sauber gearbeiteten Oberfläche belohnt. Zumindest auf den ersten Blick, denn auch diese Hölzer weisen nach der Bearbeitung mit stumpfen oder falsch angesetzten Schneiden feinste Faserausrisse auf. Mit Mehraufwand bei der Schleifarbeit können diese aber dennoch beseitigt werden, was bei starken Ausrissen in Weichholz eher aussichtslos erscheint. Faserausrisse in dichten Hölzern zeigen sich aber meist erst bei der späteren Oberflächenveredelung in Form von rauen und matten Bereichen. Es ist daher wichtig, dass der Einsteiger sich zum Ziel setzt, seine Fertigkeiten an der Drechselbank so weit zu optimieren, dass die Holzart nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Denn mit scharfen Werkzeugen und der richtigen Technik, können beinahe alle Hölzer erfolgreich an der Drehbank bearbeitet werden.
Lesen Sie z. B. auch den Artikel Die 7 wichtigsten Drechselwerkzeuge für Einsteiger und ein erfolgreicher Einstieg in das Drechselhandwerk wird Ihnen sicherlich gelingen!
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