Bowlsaver MAX3

Testbericht von Holger Graf

Unter dem Begriff „Holzverschnitt“ wird in Fachkreisen der Anteil des Materials bezeichnet, der bei der Herstellung eines Gegenstandes als Produktionsabfall anfällt. Nur wenige Holzverarbeitungstechniken fordern einen höheren Verschnitt wie die des Drechselns. Mit dem heutigen Bewusstsein und dem daraus entstandenen ressourcenschonenden Umgang mit der Natur, liegt es nahe, auch das Material Holz bestmöglich auszunutzen. Darüber hinaus sind die Holzpreise in den letzten zehn Jahren derart gestiegen, dass sich so mancher Drechsler beim Zerspanen eines Schaleninneren über die Anschaffung eines Schalenstechers Gedanken gemacht hat. Auch ist das Entsorgungsproblem der anfallenden Spanberge nicht ganz von der Hand zu weisen. Zudem lassen sich Schalenrohlinge, in grober Form vorbereitet, schneller trocknen als massive Klötze. Es gibt also verschiedene Gründe, die Anschaffung eines sogenannten Schalenstechers in Erwägung zu ziehen. Im Handel werden unterschiedliche Modelle angeboten. Neben den Vorrichtungen von Oneway oder Kelton, bietet auch der neuseeländische Hersteller Woodcut seit mehr als zwanzig Jahren einen Schalenstecher an und hat erst kürzlich ein Nachfolgemodell herausgebracht. Wir haben uns diesen genauer angeschaut und natürlich auch getestet.

Nachdem der bisherige Bowlsaver ein eher leichteres Gerät für kleine bis mittlere Schalenformate ist und in der Massivität nicht mit den deutlich teureren Modellen der Mitbewerber mithalten kann, wurde der MAX3 nun für die Schwergewichtsklasse konzipiert. Unverändert bleibt der kleinere Vorgänger für Schalengrößen bis max. 350 Millimeter Durchmesser eine interessante Alternative, gerade bei größeren Dimensionen fliegen aber ordentlich Späne und hier macht ein Schalenstecher auch deutlich mehr Sinn. Eine Voraussetzung für die Arbeit mit dem Bowlsaver MAX3 ist somit aber auch eine entsprechend schwere Drechselbank mit ordentlich Leistung im Antrieb und massiv dimensioniertem Spannfutter, um die großen Rohlinge sicher zu halten. Darauf bzw. davor wird dann die überwiegend in stabilen Guss ausgeführte Vorrichtung mit einem Gewicht von gesamt 9,5 Kilogramm montiert. Der vorangegangene Zusammenbau, der im Versandkarton gelieferten Teile, ist schnell und selbsterklärend erledigt und wird zusätzlich in einer beiliegenden Anleitung verdeutlicht. Je nach Drechselbankmodell, muss bei der Bestellung des MAX3, der Schaftdurchmesser für das Handauflagenunterteil genannt werden. Hier werden als Standard 30 Millimeter und ein Aufnahmezapfen mit 40 Millimetern angeboten, der gegebenenfalls auch für Zwischengrößen von einem Metaller an der Drehbank angepasst werden kann. Der Schaft des Schalenstechers sitzt also im Handauflagenunterteil der Drehbank und wird mit einem Stellring so ausgerichtet, dass sich die Höhe der Schneide exakt auf Achsmitte befindet. Dies muss bei der erstmaligen Montage einmalig eingestellt werden und kann mit Zuhilfenahme eines Mitnehmers bzw. der Zentrierspitze in der Spindelwelle exakt kontrolliert werden. Für spätere Einsätze bleibt der Stellring unverändert und das Gerät ist daher jeweils schnell einsatzbereit. Nach gewünschter Positionierung, wird der Schalenstecher darüber hinaus noch mit einem Konuszapfen (MK2) in der Reitstockpinole befestigt und dadurch zusätzlich stabilisiert. Der MAX3 ist einsatzbereit, sobald die Klinge im gewünschten Durchmesser montiert wurde.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 37 / Winter 2016 finden Sie den vollständigen Artikel.

X