Die Buche

Porträt von Raimund Aichbauer

Die Buche (auch Rotbuche genannt) hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet ausschließlich in Europa, von Südengland über Dänemark ostwärts bis an die Grenze Russlands. Die Südgrenze verläuft in etwa von den Pyrenäen über Italien, Griechenland, bis in die Türkei. Heute ist die Buche ein weit über seine ursprünglichen Grenzen hinaus verbreiteter Baum, der nicht nur wegen seines schönen Äußeren, sondern auch des Holzes wegen angepflanzt wird.

Die Buche ist ein Vertreter der Buchengewächse – Fagaceae, die mit etwa 11 Arten und etwa 100 Varietäten im Genus Fagus untergebracht ist. In dieser Familie sind die Eichen (Quercus) mit fast 600 Arten die weitaus größte Gattung. Die Buchen haben ihr größtes Verbreitungsgebiet in Asien, genauer in China mit fünf Arten und in Japan mit zwei Arten. In Nord-Amerika ist nur eine Art vertreten und in Europa gibt es drei Arten, wovon eine als natürliche Kreuzung der beiden anderen gilt. Während in West- und Mitteleuropa die Rotbuche (Fagus sylvatica) beheimatet ist, ist im südöstlichen Teil die Orientalische Buche (Fagus orientalis), von der Ukraine südwärts bis in den Kaukasus und den Iran heimisch. In einem kleineren Gebiet vom Balkan und der Ukraine bis etwa Griechenland und den Kaukasus überkreuzt sich das Verbreitungsgebiet der Rotbuche und der Orientalischen Buche. In diesem Gebiet gibt es die sogenannte Krim-Buche (Fagus x taurica), die eine Kreuzung zwischen den beiden anderen Arten ist. Die Buche wird in Europa fast überall auch forstwirtschaftlich genutzt und angepflanzt. In Deutschland wächst sie im Harzer Gebirge bis in Höhen von etwa 900 Meter, im Schwarzwald bis etwa 1300 Meter. Südlich der Alpen dann sogar bis in etwa 1800 Meter über dem Meeresspiegel.

Die Buche ist ein wichtiger Futterlieferant für unsere Wildtiere. Früher wurden die dreikantigen Früchte, „die Bucheckern“, nicht nur zur Mast verwendet, sondern auch zu Mehl vermahlen und zur Brotherstellung herangezogen. Pferden sollte man die Bucheckern aber nicht verfüttern, da dies zu Koliken führen könnte. Das aus den reifen Nüssen gepresste Öl eignet sich auch zum Kochen, früher wurde es jedoch wesentlich häufiger in den Öllampen verwendet. Zur ursprünglichen Nutzung als Brennholz und zur Herstellung von Holzkohle, Holzessig und Teeröl wurden die sogenannten Hackholzbestände immer in etwa 1 Meter Höhe meist bis auf einen kleineren Ast zurückgesägt, was „schneiteln“ genannt wird. Im dadurch gelichteten Wald konnten sich wieder neue Äste bilden und dieser Prozess wurde in Abständen von etwa 10 bis 20 Jahren immer wiederholt.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 36 / Herbst 2016 finden Sie den vollständigen Artikel.

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