Die wichtigsten Spannwerkzeuge – Grundlagen des Drechselns Teil 8

Werkbericht von Holger Graf

Neben den wichtigsten Werkzeugen und der Drechselbank, die im Übrigen von den meisten Profis einfach als Drehbank bezeichnet wird, sind entsprechende Spannwerkzeuge für die Aufnahme der Werkstücke nötig. Mit diesen werden die Rohlinge entweder zwischen Spindel und Pinole oder alternativ nur auf der Seite der angetriebenen Spindel gehalten. Die Möglichkeiten sind dabei sehr vielfältig und es gibt beinahe für alle Aufgaben spezielle Futter bzw. Spannwerkzeuge. Tatsächlich ist aber auch hier eine gesunde Zurückhaltung beim Erwerb der Grundausstattung ratsam. Versuchen Sie nicht, die fehlende Routine durch teures Zubehör zu kompensieren. Beschränken Sie sich gerade als Einsteiger möglichst auf die wichtigsten Spannwerkzeuge, die wir Ihnen in diesem Teil unserer Grundlagenserie vorstellen möchten.

Mitnehmer und Spitze

Zur wichtigsten Grundausstattung einer Drechselbank und daher traditionell meist im Lieferumfang enthalten, zählt ein sogenannter Mitnehmer und die mitlaufende Zentrierspitze, die auch umgangssprachlich als Körner oder Körnerspitze bezeichnet wird. Diese Werkzeuge werden in den meisten Fällen in der sich verjüngenden Bohrung (Morsekonus) der Welle bzw. Reitstockpinole aufgenommen und halten das Werkstück „zwischen den Spitzen“. Auf diese Weise werden überwiegend Längsholzarbeiten gedrechselt, bei denen die Holzfaser in Achsrichtung verläuft. Dies sind z. B. Wellhölzer, Griffe, Sprossen und Säulen

Spundfutter

Auch wenn das Spundfutter aufgrund der variableren Spannbackenfutter heute etwas aus der Mode gekommen ist, sollte es in keiner Drechselwerkstatt fehlen. Ideal sind sogar zwei Größen, wie z. B. eines mit 35 mm und eines mit etwa 55 mm Innenmaß. Diese klassischen und in der Anschaffung verhältnismäßig günstigen Einschlagfutter sind äußerst vielseitig und – bei richtiger Vorbereitung des Längsholz-Werkstücks – auch überaus sicher in der Anwendung. Das Spundfutter ist rundum geschlossen und glatt, besitzt also keine Ecken oder Kanten die bei der Arbeit gefährlich werden könnten

Planscheibe

Zum Lieferumfang der meisten Drechselbänke gehörte vor einigen Jahren noch eine Planscheibe, heute wird von den meisten Herstellern jedoch auf dieses Zubehör verzichtet. Auch im Fachhandel ist dieses preisgünstige Spannsystem nicht so präsent, wie es ihm eigentlich gebühren würde. Die Planscheibe ist trotz ihrer einfachen Erscheinung ein Multitalent. Die Scheibe aus Stahl oder Aluminium, die auf das Spindelgewinde aufgedreht wird, besitzt kreisförmig um die Mitte angeordnete Bohrungen. In diesen können die Rohlinge ohne größere Vorbereitungsarbeiten mit stabilen Holzschrauben befestigt werden

Bohrfutter

Immer wieder kommt es bei verschiedensten Drechselprojekten vor, dass man in der Achsmitte Bohrungen einbringen muss. Die besten Beispiele sind hier sicher Pfeffermühlen, Lampensäulen oder Schreibgeräte. Dabei wird das sich drehende Werkstück an der Spindel von einem Spannfutter gehalten und der entsprechende Bohrer in einem feststehenden Bohrfutter an der Reitstockpinole an das Holz herangeführt

Spannbackenfutter

Spannbackenfutter waren bis vor wenigen Jahrzehnten nicht in Drechselwerkstätten zu finden, gehören heute jedoch zum Standard. Sie sind variabel, bieten eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten und sind aufgrund wachsender Produktionszahlen heute selbst für Einsteiger durchaus erschwinglich. Greifen Sie hier aber wiederum nicht zum günstigsten Produkt. Für ein handliches sowie qualitativ annehmbares Spannbackenfutter inklusive ein bis zwei Spannbacken-Sets, sollten Sie mit einer Investition von 170 Euro oder mehr rechnen. Um die Möglichkeiten zusätzlich zu erweitern, werden optional unterschiedlichste Spannbacken angeboten, die auf die Grundbacken des Futters geschraubt werden können …

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 45 finden Sie den vollständigen Artikel.

Entdecken Sie alle Artikel unserer Grundlagen-Reihe.

X