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Jährliches Treffen der Drechslerinnung im Schwarzwald
Veranstaltungsrückblick
Intensiver Austausch, Weiterbildung in vielen Bereichen des Drechslerhandwerks, Horizonterweiterung und fruchtbares Profitieren voneinander – diese Aspekte sind maßgeblich für das Eurosymposium der Drechsler. Seit mehr als 60 Jahren findet die jährliche Fortbildungsveranstaltung der Drechslerinnung Baden-Württemberg statt; seit 15 Jahren bereits im Tagungshotel „Drei Könige“ in Oberwolfach im Schwarzwald.
Neben verschiedenen Vorführungen und Fachvorträgen findet an diesem Wochenende auch stets die Hauptversammlung der Drechslerinnung Baden-Württemberg statt. In diesem Jahr wies der Geschäftsführer Ewald Heinzelmann unter anderem auf Tücken und Gesetzesneuerungen hin. Dabei entstand der Eindruck, dass auch hier ein Bürokratieabbau nicht in Sicht ist. Doch eines bewiesen die Drechsler das ganze Wochenende über: Sie jammern nicht, sondern vernetzen sich und blicken mutig nach vorn. Landesinnungsmeister Markus Günther stellte klar, dass es bei den Profis darum gehe, Absatzmärkte zu erschließen, um den Lebensunterhalt mit den eigenen Produkten sichern zu können. Der Enthusiasmus der Amateure für ihr Hobby sei aber durchaus etwas, was auch die Berufsdrechsler inspirieren könne.
Im Vorführraum durften die Teilnehmer wieder Spannendes aus der Praxis bestaunen: Drechslermeister Ferdinand Bötel zeigte das Drechseln einer Lesehilfe für Taschenbücher, der Schweizer Drechslergeselle Patrick Hess führte das stirnseitige Ausdrehen von Nassholz mit der Röhre und Ausdrehwerkzeugen von Martel und Munro Tools vor und der Autodidakt Peter Hromek zeigte zunächst in einem Bildvortrag und anschließend an der Drehbank, wie seine imposanten Holzgefäße entstehen.
Die Fachsimpelei über Strähler, Schneidkluppen sowie das Bohren und Fräsen von Gewinden sorgte ebenso für Aha-Erlebnisse wie der Vortrag des Schweizer Arbeitssicherheitsexperten Hans-Ueli Schmocker, der humorvoll und praxisnah über den richtigen Umgang mit Chemikalien referierte.
Der Drechslerwettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Thema „Aus der Mitte gedreht“. Die Jury bestehend aus den Innungsmeistern Markus Günther und Klaus Reef, Philipp Kunze (ehemaliger Leiter des Kurszentrums Ballenberg) sowie den Berufsschullehrern Thomas Meier aus der Schweiz und Anna Zucht aus Michelstadt, machte es sich nicht leicht und kürte in den drei Klassen folgende Gewinner:
Klasse A (Meister/Gesellen/
fortgeschrittene Amateure)
1. Kaspar Straub (Allgäu)
2. Sven Jurisch (BB)
3. Evelin Schirrmacher (NI)
Klasse B (Amateure)
1. Karl Gollob (Österreich)
2. Bernhard Aeschlimann (Schweiz)
3. Vinzenz Mansmann (BW)
Klasse C (Lehrlinge/Amateure
bis 24 Jahre)
1. Janik Zemp (Schweiz)
2. Mandisha Roncoroni (Schweiz)
3. Marion Johanna Kissling (Schweiz)
4. Silas Hohwieler (NRW)
Publikumspreis: Kaspar Straub
Für die Sieger standen Preise im Gesamtwert von mehr als 2000 Euro zur Verfügung, für die sich die Veranstalter bei allen Sponsoren bedanken.
Der Artikel ist in der Ausgabe 67 des DrechslerMagazins erschienen.