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Roy Fankhänel – Royschermännl
Interview
Als Gitarrenbaumeister ist Roy Fankhänel der Werkstoff Holz schon seit vielen Jahren vertraut. In seiner Werkstatt im Erzgebirge widmet er sich jedoch auch einem hölzernen Kulturgut: handgedrechselten Räuchermännchen. Neben traditionellen Ausführungen entstehen unter dem Namen „Royschermännl“ seit einigen Monaten nun auch Abbilder berühmter Musiker. Für Fankhänel ein logischer Schluss, um die Liebe zur Heimat und zur Musik in Einklang zu bringen. Er haucht somit Größen wie Freddie Mercury, Lemmy Kilmister, Amy Winehouse, Angus Young und zugleich auch der erzgebirgischen Volkskunst neues Leben ein. Im Interview erzählt er uns, wie er auf die Idee für seine Räuchermännchen kam und gewährt einen Blick in den Herstellungsprozess.
Woher kommt Ihre Begeisterung für die Musik?
Musik spielte in meiner Familie schon immer eine große Rolle. Geprägt wurde ich vor allem von Rock, Blues und Metal. Meine Urgroßeltern und Großeltern spielten teils mehrere Instrumente, meine Onkel, mein Bruder und früher auch mein Vater spielen sowohl akustische als auch elektrische Gitarre und das auch ziemlich gut. Irgendwie war es dann wohl nur eine Frage der Zeit, bis mich dieser Virus ebenfalls ergriff. Ich war immer mehr der Bastler und Tüftler und konnte mich für alles Produktive begeistern, was mit den Händen geschaffen werden konnte. Und so ergab es sich, dass mein Beruf die Symbiose aus Musikliebe und Handwerk wurde.
Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?
Ich beschloss in der zehnten Klasse Gitarrenbauer zu werden. Ebenfalls stand für mich schnell fest, dass ich später einer selbstständigen Arbeit als Meister nachgehen möchte. Gründe, die für mich dafür sprachen: mein eigenes Ding machen, zurückgezogener für mich und zu Hause beziehungsweise in meinem Heimatort arbeiten zu können. Also beschloss ich diesen Weg zu gehen und hängte an meinen Realschulabschluss eine zweijährige Fachoberschulreife an. Danach wollte ich eigentlich ganz regulär den Beruf des Gitarrenbauers erlernen. Bei der Aufnahmeprüfung sagte man mir allerdings, ich würde mich bei der Gesellenausbildung zu sehr langweilen. Grund für diese Einschätzung des Direktors war meine autodidaktische Arbeit der vorherigen Jahre in Form einer selbst gebauten Gitarre. So war also der Weg für mein Studium in Markneukirchen vorbestimmt. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich dennoch gerne erst die Lehre gemacht, weil ich zunächst einige Zeit damit verbrachte, handwerkliche Defizite aufzuarbeiten. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass man mich im zweiten Studiensemester zum Wehrersatzdienst einzog und ich nicht mehr vollumfänglich meiner handwerklichen Fortentwicklung nachgehen konnte. Jedenfalls spezialisierte ich mich in meinem Studium hauptsächlich auf klassischen Konzertgitarrenbau, machte zeitgleich meinen Handwerksmeister und konnte mich so 2012 nach erfolgreichem Studienabschluss in meiner eigenen Werkstatt im elterlichen Haus selbstständig machen. Manchmal frage ich mich, wie ich das alles geschafft habe, da ich in meinem Studiengang der mit Abstand jüngste Absolvent war und meine finanziellen Mittel gegen Null strebten, aber irgendwie ging es.
Neben der Liebe zur Musik schlägt Ihr Herz auch für die erzgebirgische Volkskunst. Wir kamen Sie auf die Idee, beide Leidenschaften zu vereinen?
In unserer erzgebirgischen Heimat ist die Volkskunst vor allem im Winter in Form von Schwibbogen, Pyramiden, Räuchermännern und Nussknackern sowie auch zu Ostern mit Hasen, Blumenkindern und Waldtieren allgegenwärtig. Schon als Kind verspürte ich einen intensiven Bezug dazu und liebte all diese figuralen Elemente. Das ist ein tiefverwurzelter Teil meiner Identität. Als kleiner Junge und Jugendlicher verbrachte ich viel Zeit bei meinem Nachbarn – einem älteren Herrn, dem die erzgebirgische Volkskunst alles bedeutete. Er brachte mir das Schnitzen bei und ich durfte ihm beim Drechseln zusehen. Ihm verdanke ich meine Nähe zum Holzwerken. Ich denke, er wäre stolz auf mich, wenn er sehen könnte, dass ich den Weg zurück zu den Wurzeln gefunden habe. Da mich in meinem familiären Umfeld die Rock- und Bluesmusik sehr stark prägte, waren auch Bands und Solokünstler praktisch so etwas wie Lebensbegleiter für mich. Wahrscheinlich liegt es auch hier in der Natur der Dinge, dass ich dies irgendwann miteinander verband.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 69 des DrechslerMagazins.