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Schärfen von Röhre, Meißel und Abstechstahl – Grundlagen des Drechselns Teil 6

In unserem Bericht „Varianten des Werkzeugschärfens“ (Ausgabe 42) hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass ein Doppelschleifer in keiner Drechselwerkstatt fehlen sollte. Selbst wenn Sie bereits ein Schärfsystem bspw. von Tormek besitzen oder sich eine entsprechende Vorrichtung zum geführten Schärfen Ihrer Werkzeuge anschaffen möchten, werden Sie in aller Regel für verschiedene Aufgaben einen Schleifbock benötigen. Gerade das Korrigieren oder auch Umformen von Werkzeugschneiden geht an den schnelllaufenden Schleifscheiben deutlich rascher von der Hand. Wie das Drechseln selbst, erfordert dies allerdings eine gewisse Routine, die man sich als Drechseleinsteiger unbedingt aneignen sollte. Das Arbeiten an geführten Schleifvorrichtungen wird hingegen durch die entsprechende Gebrauchsanweisung vereinfacht und sofern alle Parameter richtig eingestellt sind, bedarf es keiner weiteren Übungsphase. Mit fortschreitenden Fertigkeiten beim Drechseln werden Sie jedoch in Situationen kommen, in denen Sie Werkzeuge den geforderten Aufgaben anpassen möchten. Zumindest die Grundlagen des manuellen Werkzeugschliffs zahlen sich dann aus. Wir beschränken uns nachfolgend also auf das freihändige Schärfen der Standard-Drechselwerkzeuge. Wie beim Drechseln sollte auch hier eine Schutzbrille und der Atemschutz selbstverständlich sein.

Vorab möchten ich Ihnen jedoch noch einen Hinweis zu Schneidenwinkel, Fasenwinkel oder auch Schrägwinkel an die Hand geben, da die unterschiedlichsten Vorgaben für Einsteiger meist eher verwirrend sind. Grundsätzlich ist es unerheblich, ob z. B. eine Formröhre mit 30, 35 oder vielleicht sogar mehr als 40 Grad angeschliffen wird. Der Schneidenwinkel ist immer ein Kompromiss aus optimaler Schärfe und möglichst langer Standzeit. Je nach Anforderung an das Werkzeug können die persönlichen Erwartungen von Drechslern hier weit auseinanderliegen. Es gilt allerdings: ein eher kleiner Schneidenwinkel, also ein spitzer Anschliff, bedeutet eine hohe Schärfe, ein großer Schneidenwinkel bewirkt eine lange Haltbarkeit. Auch hier werden Sie mit zunehmender Erfahrung Ihren „richtigen“ Winkel finden.

Sie möchten weiterlesen? In der Ausgabe 43 des DrechslerMagazins finden Sie den vollständigen Artikel.

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