Weihnachtsbaum drechseln

Werkbericht von Willi Heubner

Ziel dieses Projekts ist es, einen Weihnachtsbaum zu fertigen, der nicht nadelt, die Öko-Bilanz nicht durch Plastik belastet, wiederverwendbar und leicht zu verstauen ist. Natürlich kann dieses Variante auch einfach als zusätzliche Weihnachtsdeko zum Einsatz kommen und mit schönen Anhängern verziert werden. Der Baum ist beliebig skalierbar und der Stamm könnte in der Länge sogar aus mehreren Teilen über Zapfen zusammengesetzt werden. Die Äste werden nach oben hin dünner, kürzer und stehen dichter beisammen. Als Werkstoff kommen alle Harthölzer infrage und somit bietet dieses Projekt viele Gestaltungsmöglichkeiten.

  1. Der Baum besteht aus einem Fuß, dem Stamm und den Ästen. Ich habe alle Teile aus Ahorn hergestellt. Wer den Aufwand der Dübelherstellung umgehen möchte, ist mit Buchenholz gut beraten, da hier zumeist glatte Rundstäbe in verschiedenen Stärken im Handel angeboten werden.
  2. An der Kantel für den Stamm (40 x 40 x 550 mm) werden an beiden Enden die Mitten angezeichnet und diese mit 3 mm angebohrt. Somit wird den Spitzen eine Führung gegeben und das Spalten der Kantel vermieden.
  3. Das Kantholz wird mit mäßigem Druck behutsam zwischen den Spitzen eingespannt. Eine zu hohe Spannkraft würde bei diesem schlanken Werkstück Schwingungen begünstigen. Zunächst schruppe ich den Stamm mit der Röhre rund.
  4. Mit einem Bedan drehe ich einen Zapfen mit 35 mm Durchmesser an; zu diesem Maß habe ich auch den passenden Forstnerbohrer. Eine kleine Fase erleichtert später die Montage im Zapfenloch des Fußes.
  5. Der Stamm wird stufenweise konisch gedreht, statt die komplette Länge in ganzen Zügen zu bearbeiten. Erfahrungsgemäß können somit Schwingungen reduziert werden. Trotzdem muss ich das zunehmend dünner werdende Teil mit der linken Hand etwas stützen, um es ruhig zu halten. Eine Lünette wäre bei größeren Längen von Vorteil.
  6. Leichte Rattermarken werden beim Schleifen mit grobem Schleifpapier der Körnung 80 entfernt und die Fläche stufenweise bis Körnung 240 feingeschliffen. Anschließend wässere ich das Holz zusätzlich mit einem feuchten Lappen, damit sich die Fasern aufstellen. Nach dem Trocknen schleife ich das Werkstück dann nochmals mit der Körnung 320 fein.
  7. Jetzt werden die Bohrungen für die Äste eingeteilt: Diese liegen sich jeweils gegenüber, sind allerdings in der Höhe um etwas mehr als den geplanten Astdurchmesser versetzt. Die Abstände zum nächsten Quirl werden nach oben hin jeweils um 1 cm reduziert. Ich habe fünf Quirle mit Ästen in den Durchmessern 12, 10, 8, 6 und 5 mm gewählt.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 68 des DrechslerMagazins.

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