Uwe Günther – Holzwurm mit Leib mit Seele
Mein Name ist Uwe Günther, geboren 1969, in Landau in der wunderschönen Pfalz. Heute lebe ich in der Nähe von Pirmasens, wo ich in meiner Werkstatt gemeinsam mit meiner Familie meinem liebsten Hobby nachgehe. Das Interesse für Holz zeigte sich bei mir schon in der Kindheit. Bereits im Alter von sechs Jahren begann ich, mit der Laubsäge aus Sperrholz einen Saloon und andere Gebäude für meine Cowboys und Indianer zu bauen. Mit zwölf Jahren stellte ich dann schon meine ersten Möbel her. Obwohl ich noch vielen weiteren Freizeitaktivitäten nachging, sollte sich das Thema Holz später dann auch als Berufswunsch manifestieren. Ich entschied mit 15 Jahren, dass ich Tischler werden möchte. Allerdings wurde mir damals von meinem Stiefvater und unserem Nachbarn, der selbst gelernter Schreiner war, davon abgeraten. Mein Stiefvater schickte mich daraufhin in die Elektrolehre; leider stellte sich heraus, dass dieser Berufszweig nicht gerade mein Steckenpferd war. Mit 18 Jahren brach ich die Lehre ab und flüchtete in eine Kfz-Mechaniker-Ausbildung. Mit 20 hatte ich so viele Probleme mit meinem Stiefvater, dass ich kurzerhand auszog. Ich gab die Ausbildung auf und suchte mir eine Wohnung und Arbeit auf dem Bau, um für meinen Lebensunterhalt aufkommen zu können.
Doch ich sollte wieder zum Holz zurückfinden. Mit 21 Jahren lernte ich meine damalige Frau kennen; ihr Großvater war gelernter Wagner und hatte in seiner Werkstatt eine kleine Drechselbank stehen, auf der er gelegentlich drechselte. Das hat mich so fasziniert, dass ich auch damit angefangen habe. Ich habe dann neben meiner Hauptarbeit ein kleines Geschäft aufgemacht, in dem ich meine selbst hergestellten Drechselprodukte und Holzspielzeuge verkaufte. Zusätzlich wollte ich mein Sortiment jedoch um weiteres Zubehör rund ums Drechseln erweitern, da es in unserer Gegend keinen Ansprechpartner oder eine Bezugsquelle für Drechselbedarf gab. So lernte ich Martin Weinbrecht, Inhaber der Drechselstube Neckarsteinbach, und seine liebe Frau Anke kennen. Ich bot ihm an, Waren von ihm in meinem Geschäft zu verkaufen. Martin war begeistert, bestand aber darauf, dass ich zunächst einen Anfängerkurs bei ihm absolviere, um seine Produkte kennenzulernen. Ich sollte ja später beim Verkaufen der Produkte Ahnung haben, von was ich rede. Aus einem Drechselkurs in der Drechselstube wurden viele und meine Leidenschaft wuchs stetig weiter. Parallel wurde mein Wunsch, Tischler zu werden, so groß, dass ich mit 33 Jahren alles hingeschmissen habe und doch noch zum Möbeltischler umgeschult habe. Leider war ich jedoch kurz darauf aus gesundheitlichen und privaten Gründen gezwungen, mein Nebengewerbe aufzugeben, um mich auf die Arbeit, mit der ich mein Leben finanzieren konnte, zu konzentrieren. Und zwei Jahre später musste ich noch weiter von meinem Traum abrücken, mit der Holzarbeit mein Geld zu verdienen: Fehldiagnose Holzstauballergie.
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Steckbrief
Name:
Uwe Günther
Ich drechsle seit:
1997
Meist verwendete Holzarten:
gestockte Buche, Rio Palisander, Birke, Eibe, Ahorn, Kirsche, Nussbaum
Meine Werkstattgröße in m²:
56 m²
Die drei meist benutzten Drechselwerkzeuge:
Schalenröhre, Meißel, Aushöhlwerkzeuge z. B. Haken
Weitere Maschinen in meiner Holzwerkstatt:
Bandsäge von Felder, Festool Kreissäge, Abricht- und Dickenhobel von Hammer, Hegner Dekupiersäge , Band- und Tellerschleifer von Record Power etc.
Mein ausgeübter Beruf ist/war:
Tischler, Intensivpfleger, Sozialbetreuer für Menschen mit Demenz und Behinderung
Meine Homepage:
–
PLZ / Ort:
66987 Thaleischweiler-Fröschen
Schwerpunkt unserer Projekte:
Dosen, Vasen und Schalen
Kursteilnahme bei folgenden Drechslern:
DNS- Drechselstube Neckarsteinbach, Phil Irons, Glenn Lucas, Heinz Wiedemann, Frank Glenz und Opa
Modell der Drechselbank bzw. Drechselbänke:
Vicmarc VL 300 und VL 150
Ich schärfe meine Drechselwerkzeuge:
Tormek und dns-FlexiGrind
Sonstige Tätigkeiten mit Holz:
Schnitzen, Möbel bauen, Brandmalen
Regelmäßig trifft man mich beim Drechsler-Stammtisch:
Stammtisch Eulenbis